Die Möglichkeit fast immer und überall arbeiten zu können, ständig erreichbar zu sein und Zugriff auf Nachrichten aller Art zu haben, stellt viele Menschen vor Herausforderungen mit ihrer daraus resultierenden Stressbelastung umzugehen.
Welche Möglichkeiten bietet hier das Boundary Management?
Ein Artikel in der Wirtschaftspsychologie aktuell 4|2024 befasst sich mit den Grenzen zwischen den unterschiedlichen Lebensbereichen und wie diese gezogen werden können. Es hat sich gezeigt, dass individuell mit Grenzsetzung umgegangen wird. So bevorzugen manche die strikte Trennung der Lebensbereiche (Segmentation), andere vermischen die Bereiche (Integration) und ziehen daraus Erholung für den jeweils anderen Lebensbereich (Kompensation).
Je nach individueller Präferenz oder Lebensphase kann die eine oder andere Möglichkeit zur Reduzierung des Stresserlebens sinnvoll genutzt werden. Es hat sich ebenfalls gezeigt, dass es wichtig sei auf unterschiedlichen Ebenen anzusetzen: Individuums-, Team-, Führungs- und Organisationsebene. Für Unternehmen sei es von zentraler Bedeutung einen Blick auf das gelebte Boundary Management der Führungskräfte, Team- und im Organisationsbereich zu legen. Beeinflussbar ist in erster Linie natürlich der individuelle Umgang mit persönlichen Grenzen.
Wie kann die Grenzsetzung zwischen den Lebensbereichen im Alltag konkret gelingen?
Räumlich:
Zeitlich:
Verhaltensbasiert:
Kommunikativ:
Kognitiv:
Fazit: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten individuell für die eigene Abgrenzung zwischen privatem und beruflichem Lebensbereich zu sorgen. Auch eine Integration der Lebensbereiche ist möglich, wenn es eine bewusste Planung möglich macht und der eigene Energiehaushalt wahrgenommen wird. Die Autor:innen weisen darauf hin, dass ein Coaching unterstützend helfen kann das individuelle Stressmanagement besser kennenzulernen, passende Taktiken zu finden und konkrete Handlungspläne zu entwickeln.
Quelle:
Kempen, R. & Müller, N. (2024). Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben erfolgreich gestalten, Wirtschaftspsychologie aktuell (4), 20-26.