· 

Selbstakzeptanz und Gesundheit

Selbstakzeptanz gilt als ein Schlüsselkonzept im Bereich der psychischen Gesundheit, das eine wichtige Rolle dabei spielen kann, wie Menschen ihre eigene Identität, ihre Fähigkeiten und ihre Schwächen wahrnehmen und schätzen.

 

Diese innere Haltung hat weitreichende Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit. In einem Zeitalter, in dem soziale Medien und gesellschaftliche Erwartungen möglicherweise oft unrealistische Standards setzen, erscheint die Bedeutung von Selbstakzeptanz umso relevanter. 

 

Wie genau Selbstakzeptanz und Gesundheit zusammenhängen, was Selbstfürsorge dazu positiv beitragen kann und welche praktischen Übungen Dir helfen können, soll in diesem Blogbeitrag näher beleuchtet werden.

Was genau bedeutet das Konstrukt Selbstakzeptanz?

Selbstakzeptanz bedeutet, sich selbst bedingungslos zu akzeptieren, mit allen Stärken und Schwächen. Es heißt, sich selbst genauso zu lieben und zu respektieren, wie man ist, ohne sich ständig mit anderen zu vergleichen oder sich für vermeintliche Unzulänglichkeiten zu verurteilen.

Was genau ist Selbstfürsorge?

Selbstfürsorge bezieht sich auf die aktiven Maßnahmen, die wir ergreifen, um unsere körperlichen, emotionalen und geistigen Bedürfnisse zu erfüllen. Das kann gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Entspannungstechniken oder auch das Setzen gesunder Grenzen sein.

Wie hängen Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge zusammen?

Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge gehen Hand in Hand. Wer sich selbst akzeptiert, kümmert sich besser um die eigenen Bedürfnisse. Umgekehrt kann die Praxis der Selbstfürsorge die Selbstakzeptanz stärken.

 

1. Selbstakzeptanz als Grundlage für Selbstfürsorge

Wer sich selbst akzeptiert, erkennt seinen eigenen Wert und die Bedeutung der eigenen Bedürfnisse. Das führt dazu, dass man sich eher die Zeit und Mühe nimmt, sich um sich selbst zu kümmern. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Selbstakzeptanz eng mit positiver psychischer Gesundheit und einem geringeren Risiko für Depressionen und Angstzustände verbunden ist (MacInnes, 2006; Neff, 2003).

 

2. Selbstfürsorge als Praxis der Selbstakzeptanz

Durch regelmäßige Selbstfürsorgepraktiken kann man das Selbstwertgefühl und die Selbstliebe stärken. Indem man sich selbst die nötige Aufmerksamkeit und Pflege schenkt, signalisiert man sich selbst, dass man wertvoll und wichtig ist. Das kann das Gefühl der Selbstakzeptanz vertiefen und ein positives Selbstbild fördern (Germer, 2009).


Praktische Tipps zur Förderung von Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge

Frau umarmt sich selbst

Praktiziere Achtsamkeitsübungen, um Dir Deiner Gedanken und Gefühle bewusst zu werden und sie ohne Urteil zu akzeptieren

 

·        Positive Selbstgespräche: Ersetze negative Gedanken durch positive Affirmationen und ermutigende Selbstgespräche. Schreibe jeden Morgen drei positive Affirmationen auf und sage sie dir laut vor, z.B. Ich bin stark. Ich schaffe das. Ich bin gesund.

 

      Achte auf Deine physische Gesundheit, indem Du auf eine ausgewogene Ernährung achtest, Dich regelmäßig bewegst und für ausreichend Schlaf sorgst. Konkrete Übung: Plane dir feste Zeiten für Mahlzeiten, Sport und Schlaf ein und halte dich daran.

 

      Nimm Dir Auszeiten, indem Du Zeiten in Deinen Alltag nur für Dich einplanst, um für Entspannung und Erholung zu sorgen, z.B. indem Du Dir in Deinem Kalender einen Me-Time-Termin blockierst, um Dich daran zu erinnern


Fazit:

Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge sind essenzielle Bestandteile eines gesunden und erfüllten Lebens. Indem Menschen lernen, sich selbst zu akzeptieren und ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen, können sie ein höheres Maß an Wohlbefinden erreichen. Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass die Praxis der Selbstfürsorge die Selbstakzeptanz stärkt und umgekehrt. Es lohnt sich daher, kontinuierlich an der eigenen Selbstakzeptanz zu arbeiten und sich selbst die Liebe und Anerkennung zu geben, die man verdient.

 

 

Quellen

Germer, C.K. (2009). The Mindful Path of Self-Compassion: Freeing Yourself from Destructive Thoughts and Emotions. The Guilford Press: New York.

MacInnes, D.L. (2006). Self-Esteem and Self-Acceptance: An Examination into their Relationship and their Effect on Psychological Health, Journal of Psychiatric and Mental Nursing, 13 (5), 483-489. 

Neff, K.D. (2003). The Development and Validation of a Scale to Measure Self-Compassion. Self and Identity, 2 (3), 223-250.